Frauen-MINT-Award 2023
Nachbericht – FMA 2023
Lediglich 15,5 % aller MINT-Jobs werden von Frauen wahrgenommen. Obwohl laut dem MINT-Herbstreport 2022 bereits eine leichte Zunahme des Beschäftigungsanteils von Frauen in MINT-Berufen zu verzeichnen ist, sind weibliche Personen in diesen Berufen weiterhin stark unterrepräsentiert. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2023 bereits zum zehnten Mal der Frauen-MINT-Award (FMA) durch das Medienhaus audimax ausgelobt. Dieses Jubiläum war gleichzeitig eine Premiere, denn das erste Mal wurde der FMA in Kooperation mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) verliehen, welches in der Vergangenheit bereits fünfmal den Award im Bereich IT-Sicherheit betreut hat. Ziel war es in diesem Jahr einmal mehr, das Engagement akademischer, weiblicher MINT-Nachwuchskräfte zu fördern. Zahlreiche Studentinnen haben hervorragende Abschlussarbeiten zu den Themenkomplexen ›Cyberangriffe und Cyberabwehr‹, ›Cyber Security‹ sowie ›Künstliche Intelligenz‹ eingereicht.
Eine Jury, bestehend aus Expertinnen und Experten des BfV, hat die eingereichten Abschlussarbeiten bewertet und die drei bestplatzierten Teilnehmerinnen auserkoren. Sie wurden in Berlin für ihre erstklassigen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. BfV-Vizepräsident Sinan Selen gab in seiner Ansprache einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen des Verfassungsschutzes – vor allem im Bereich Technik – und lobte das große Engagement der Preisträger-innen und ihre Ideen für eine sichere Zukunft der IT. Außerdem bestärkte er die Gewinnerinnen darin, dass sie sich genau zur richtigen Zeit mit der Thematik beschäftigen. »Die Lücke von Frauen in MINT-Berufen ist noch groß – gerade in Führungspositionen. Deshalb bleiben Sie dabei und engagieren Sie sich weiter!«, so Selen.
Herr Funk, Chief Technology Officer des BfV, erläuterte in seiner Ansprache die Besonderheiten der Informationstechniken eines Nachrichtendienstes und lobte die Themenauswahl der Abschlussarbeiten.
Überraschung und Networking
Die drei Bestplatzierten freuten sich bei der Ehrung sehr über ihren Erfolg. Sie nutzten die Möglichkeit sowohl mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BfV als auch Mitbewerberinnen ins Gespräch zu kommen. Neben den Urkunden bekamen die Autorinnen der zweit- und drittbesten Arbeit ein Preisgeld in Höhe von 2.000 beziehungsweise 1.000 Euro. »Ich freue mich sehr und bin total überrascht«, verrät die Zweitplatzierte im Gespräch. »Eine Freundin hat mich auf den Award aufmerksam gemacht und mich überzeugt, meine Abschlussarbeit einzureichen.« Von einem Teil des Preisgeldes möchte die Masterabsolventin ihre Freundin zu einem gemeinsamen Urlaub einladen.
Die Überraschung und Freude über den ersten Platz war der Gewinnerin deutlich anzusehen, als sie die 3.000 Euro Siegprämie und den gläsernen Frauen-MINT-Award entgegennahm. Sie dankte dem BfV und audimax für die Auszeichnung. »Ich bin sehr überwältigt und freue mich total über diese Möglichkeit des MINT-Awards«, so die Gewinnerin. »Auch die Gelegenheit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes und meinen Mitbewerberinnen ins Gespräch zu kommen ist äußerst wertvoll.« Einen Teil ihres Preisgeldes möchte die Erstplatzierte, die mittlerweile in Zürich ihre Promotion schreibt, in ihr privates Hobby stecken und sich eine professionelle Wanderausrüstung zulegen.
Während der feierlichen Preisverleihung und im persönlichen Austausch wurde den Gewinnerinnen viel Lob entgegengebracht. Vizepräsident Selen versicherte den Anwesenden, dass die Expertinnen und Experten der Jury »außerordentlich überzeugt von dem waren, was eingereicht wurde.«
Die Partner
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) ist der deutsche Inlandsnachrichtendienst. Es hat u. a. die Aufgabe, Informationen über extremistische sowie terroristische Bestrebungen zu sammeln und auszuwerten. Darüber hinaus ist das BfV auch für die Spionageabwehr zuständig. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag für die innere Sicherheit Deutschlands. Um den wachsenden digitalen Bedrohungen auf höchstem Niveau begegnen zu können, sucht das BfV Fachpersonal in den Bereichen Mathematik, Informatik, Physik sowie Ingenieurwesen (MINT). Absolventinnen und Absolventen entsprechender Fachrichtungen werden im BfV z. B. in der technischen Aufklärung, der Cyberabwehr oder der klassischen IT eingesetzt. Sie unterstützen außerdem die Analystinnen und Analysten in den phänomenspezifischen Abteilungen, u. a. in den Bereichen Islamismus/islamistischer Terrorismus und Rechtsextremismus/-terrorismus. Als Mitarbeitende des BfV entwickeln sie darüber hinaus beispielsweise komplexe Systeme zur optimalen Unterstützung der nachrichtendienstlichen Arbeit oder widmen sich der Auswertung und Analyse gesammelter Informationen. Auch die GPS-Spurfolge oder andere nachrichtendienstliche Technik sowie die Abwendung von Cyberangriffen in der Spionageabwehr gehören zu den verschiedenen möglichen Arbeitsfeldern für MINT-Absolventinnen und -Absolventen. Weitere Informationen über die Karrieremöglichkeiten beim BfV gibt es unter: www.verfassungsschutz.de/karriere
MINT und audimax
„MINT ist ein wichtiger Grundpfeiler der deutschen Volkswirtschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe, unsere Zielgruppen – Studierende und Abiturienten – für MINT zu begeistern und die Bedeutung und Faszination von MINT in unserem täglichen Leben sowie die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in MINT aufzuzeigen. Auch wir als Medienvertreter müssen und wollen einen Beitrag leisten, die momentane Fachkräftelücke von über 300.000 fehlenden MINT-Experten zu schließen“, begründet Ivo Leidner, Verlagsleiter des Nürnberger Verlags, die enge Zusammenarbeit mit der Initiative 'MINT Zukunft schaffen'.
MINT Zukunft schaffen
Der Fachkräftemangel in den MINT-Qualifikationen in Deutschland entwickelt sich zu einer Innovationsbremse und gefährdet den Wirtschaftsstandort. Die Initiative »MINT Zukunft schaffen« hat sich die notwendige Stärkung von MINT-Kompetenzen in allen Bildungsbereichen zum Ziel gesetzt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, führt sie zahlreiche Einzelinitiativen auf einer Plattform zusammen.